Auf dieser Seite findest du die spieltechnischen Feinheiten und Details zu doppelseitigen Karten. Dabei werden auch noch einmal die Grundlagen aus dem Artikel über die Mechaniken in Innistrad wiederholt. Falls du erst einmal nur die Grundlagen lernen willst, sollte der Artikel über die Mechaniken für dich reichen.

Viele Milliarden Magic-Karten wurden schon gedruckt, und bislang hatten sie alle eines gemeinsam: die Kartenrückseite. Jetzt nicht mehr. Das gab es noch nie: Innistrad führt die doppelseitigen Karten in Magic ein.

(Verwirrt? Klicke mal auf „Transformieren“!)

Dieser Artikel erklärt dir Schritt um Schritt, wie die doppelseitigen Karten funktionieren. Die Aufzählung hier ist nicht vollständig und wird voraussichtlich bei der Veröffentlichung von Innistrad durch Zusätze zu den Erweiterten Regeln und Turnierregeln ergänzt oder ersetzt. Falls du Fragen hast, die hier nicht beantwortet werden, findest du wahrscheinlich die Lösung in diesen Dokumenten oder in den Häufig gestellten Fragen zu Innistrad.

Doppelseitige Karten im allgemeinen

Eine doppelseitige Karte hat zwei Seiten. Sie hat keine reguläre Magic-Rückseite. Ihre Vorderseite, die durch ein Sonnensymbol gekennzeichnet ist und Manakosten hat, ist die Hauptseite. Eine doppelseitige Karte kommt immer mit der Vorderseite nach oben ins Spiel. Das gilt sowohl, wenn sie vom Stapel ins Spiel kommt, weil sie gewirkt wurde, als auch wenn sie sonst woher kommt, zum Beispiel aus deinem Friedhof (dank einer Karte wie Zombifizierung).

Die Rückseite der doppelseitigen Karte ist mit einem Mondsymbol gekennzeichnet, hat keine Manakosten und hat einen Farbanzeiger – den Kreis auf ihrer Typuszeile –, der dir sagt, welche Farbe sie hat. Die beiden Seiten einer doppelseitigen Karte haben oft die gleiche Farbe, aber nicht immer. Die Eigenschaften der Kartenrückseite sind nur dann relevant, wenn die Karte im Spiel ist und ihre Rückseite nach oben liegt. Sonst zählen die Eigenschaften der Vorderseite. (Zum Beispiel betragen die umgewandelten Manakosten des Schafhirten aus Gatztow 2, nicht null.)

Jede doppelseitige Karte hat mindestens eine Fähigkeit, die dafür sorgt, dass die Karte transformiert wird. Wenn du eine doppelseitige Karte transformierst, drehst du sie um, so dass die andere Seite offen liegt.

Doppelseitige Karten in dein Deck nehmen

Um doppelseitige Karten in deinem Deck zu spielen, hast du zwei Möglichkeiten: Entweder steckst du alle Karten des Decks in Kartenhüllen mit undurchsichtiger Rückseite, wie es viele Spieler ohnehin tun, oder du verwendest die Checklistenkarte, die du in vielen Innistrad-Packungen findest.

Falls du Hüllen nimmst, ist es ganz einfach: Du steckst die Karte so in die Kartenhülle, dass die Vorderseite zu sehen ist, und du nimmst sie aus der Hülle heraus, wenn sie transformiert wird. (Du musst sie nicht unbedingt in die Hülle zurück stecken, solange sie nicht das Spiel verlässt.)

Die Checklistenkarte hat eine normale Magic-Rückseite, und die Vorderseite sieht so aus:

Wenn du die Checklistenkarte verwendest, legst du die doppelseitige Karte beiseite und kreuzt auf der Checklistenkarte an, welche doppelseitige Karte sie darstellt. Verwende einen Stift, der nicht durchdrückt oder durchfärbt, damit man nicht an der Rückseite erkennen kann, als Platzhalter für welche doppelseitige Karte die Checklistenkarte dient, und kreuze nur eine doppelseitige Karte auf jeder Checklistenkarte an.

Nur offizielle Checklistenkarten dürfen als Platzhalter für doppelseitige Karten in deinem Deck sein. Falls du Checklistenkarten für doppelseitige Karten in deinem Deck verwendest, musst du sie für alle dieser Karten benutzen.

Du verwendest die Checklistenkarte immer dann, wenn es wichtig ist, die Identität deiner Karte geheim zu halten – anders ausgedrückt, wenn sie in deiner Bibliothek, auf deiner Hand oder verdeckt im Exil ist. Du tauschst sie dann gegen die doppelseitige Karte aus, wenn die Karte auf dem Stapel, im Spiel, im Friedhof oder offen im Exil ist.

Immer, wenn eine doppelseitige Karte sichtbar ist – weil sie in einer öffentlichen Zone ist, weil sie aus irgendeinem Grund offen ist (zum Beispiel durch Telepathie) oder weil ein Spieler sie dank eines Effekts anschaut (zum Beispiel wegen Zwangsabgabe) – können Spieler, die die Karte sehen können, beide Seiten sehen. Jeder Spieler, der die Checklistenkarte sehen kann, wenn sie sich in einer verdeckten Zone befindet, kann sich auch die von ihr repräsentierte doppelseitige Karte anschauen.

Drafts mit doppelseitigen Karten

Wegen ihrer einzigartigen Natur werden doppelseitige Karten in Boosterdrafts anders behandelt als die normalen Karten.

Während eines Boosterdrafts sind doppelseitige Karten offene Informationen, und die Spieler werden nicht dafür bestraft, wenn sie die Karte offen liegen haben und müssen sie auch nicht verdecken. Spieler können während des Drafts entscheiden, welche Seite der doppelseitigen Karte für die anderen Spieler sichtbar ist. Spieler können versuchen, die Identität einer doppelseitigen Karte vor den anderen Spielern zu verbergen, müssen es jedoch nicht. Dabei dürfen sie aber nicht während des Drafts den Tisch verlassen.

Wie bisher ist die Vorderseite von einseitigen Magic-Karten keine offene Information, und das Aufdecken von Karten oder der Versuch des Spickens führt zu Strafen.

Transformieren

Nachdem eine doppelseitige Karte transformiert wurde, ist sie immer noch die gleiche Karte. Alle Auren, Marken und andere Effekte bleiben, wo sie sind, falls nicht die Eigenschaften der doppelseitigen Karte sich so geändert haben, dass die Aura sie nicht länger verzaubern kann.

Das Wort „transformieren“ gilt unabhängig von der Seite, die gerade oben liegt. Anders gesagt: der Schafhirte aus Gatztow kann in den Heuler von Gatztow transformieren, und dann der Heuler von Gatztow in den Schafhirten aus Gatztow.

Obwohl die Handhabung identisch ist, ist das Transformieren nicht das Gleiche wie das Verdecken einer Karte. Das bedeutet, dass eine doppelseitige Karte beim Transformieren zum Beispiel die Unerschrockene Blase nicht auslöst. Doppelseitige Karten liegen immer offen, sie sind nie verdeckt. Falls ein Effekt (zum Beispiel Ixidron) versucht, eine doppelseitige Karte zu verdecken, geschieht nichts.

Falls eine beliebige Karte oder ein Spielstein, die bzw. der keine doppelseitige Karte ist, angewiesen wird, zu transformieren, geschieht nichts. Die Karte bzw. der Spielstein wird nicht verdeckt.

Alle Werwölfe von Innistrad haben die gleichen Transformier-Bedingungen wie der Schafhirte aus Gatztow und der Heuler von Gatztow. Da Werwölfe zu unterschiedlichen Zeitpunkten ins Spiel kommen, kann es immer mal wieder vorkommen, dass gleichzeitig Werwölfe auf der Vorderseite und Werwölfe auf der Rückseite im Spiel sind.

Nicht alle doppelseitigen Karten sind Werwölfe, und nicht alle doppelseitigen Karten transformieren in beide Richtungen.

Doppelseitige Karten und Kopiereffekte

Einige der kompliziertesten Wechselwirkungen von doppelseitigen Karten betreffen Kopiereffekte wie Klon und Spiegelgewebe.

Falls ein Effekt eine doppelseitige Karte kopiert, kopiert er die Eigenschaften derjenigen Seite, die gerade oben liegt. Er kopiert keine Eigenschaften der anderen Seite.

Die einzigen Objekte, die transformieren können, sind Karten, die tatsächlich zwei Seiten haben. Falls ein Spielstein oder eine Karte mit einer normalen Magic-Rückseite angewiesen wird, zu transformieren, geschieht stattdessen nichts. Selbst wenn ein Spielstein oder eine nicht-doppelseitige Karte eine Kopie einer doppelseitigen Karte ist, kann er bzw. sie nicht transformieren.

Falls eine doppelseitige Karte eine Kopie von etwas anderes wird, überschreiben die kopierten Werte die Eigenschaften der Karte, solange der Kopiereffekt dauert, selbst wenn die doppelseitige Karte transformiert. Falls eine doppelseitige Karte, die etwas anderes kopiert, angewiesen wird, zu transformieren, tut sie dies, weil die Karte selbst zwei Seiten hat, doch die Eigenschaften sind immer noch diejenigen der Sache, die sie kopiert. Dies gilt auch dann, wenn das kopierte Objekt eine Seite einer doppelseitigen Karte ist.