Datum der Ankündigung: 21. Oktober 2019

Standard:

Feld der Toten ist ausgeschlossen.

Pauper:

Arcums Astrolabium ist ausgeschlossen.

Inkrafttreten bei Tabletop am: 25. Oktober 2019

Inkrafttreten bei MTG Arena am: 24. Oktober 2019

Inkrafttreten bei Magic Online am: 21. Oktober 2019

Die Liste mit allen nach Format sortierten ausgeschlossenen Karten ist hier.

Nächste A&B-Ankündigung: 18. November 2019


Standard

Eines der stärksten und am meisten das Metagame definierende Decks seit der Standard-Rotation ist ein Ramp-Deck, mit dem man durch Golos, unermüdlicher Pilger, das Feld der Toten findet. Das Deck gewinnt nicht nur sehr konsistent, sondern beeinflusst das Metagame auch so, dass es in Standard nur wenige erfolgversprechende Konterstrategien zulässt.

Die Fähigkeit von Feld der Toten, unentwegt und mit wenigen Ressourcen Zombie-Spielsteine zu erzeugen, lässt dieses Deck bei langen Partien oft zwangsläufig gewinnen. Traditionelle Kontroll- oder Ramp-Decks haben mit steigender Spielzeit Schwierigkeiten, der Lage Herr zu werden. Auf der anderen Seite verfüg ein FdT-Deck über mächtige Anti-Aggro- und schnelle Ramp-Mechanismen, um sich gegen traditionelle Angriffe zu verteidigen, bevor mit einer Masse an Zombie-Spielsteinen die Verteidigungslinie aufgebaut wird. Und so hat sich das Metagame auf extreme Positionen beschränkt: Fast ausschließlich ultra aggressive rote Decks und auf Planeswalker zentrierte Decks gehören noch zu den Archetypen, die gegen Feld der Toten zuverlässig etwas ausrichten können.

Neben der mächtigen Strategie präsentiert das Feld der Toten weitere Probleme für das Metagame. Der repetitive Effekt führt dazu, dass Partien sehr oft eintönig verlaufen. Da Feld der Toten ein Land ist, können viele Archetypen nicht mit ihm interagieren und es begrenzt so die Möglichkeit des Metagames, sich anzupassen. Und schließlich führt der Langzeitvorteil von Feld der Toten dazu, dass Partien in die Länge gezogen werden. Bei den Tabletop-Turnieren und im Digitalbereich haben wir festgestellt, dass die durchschnittliche Spielzeit in die Höhe geht.

Ramp-Decks mit Feld der Toten haben bei der Mythic Championship V 42% des Feldes ausgemacht und haben in MTG Arena und Magic Online eine sehr hohe Spiel- und Siegrate. Wegen seiner Stärke und der Übermacht dieses Archetyps sowie seiner verzerrenden Auswirkung auf das Metagame und die daraus resultieren, unerwünschten Spielmuster wird Feld der Toten vom Standard-Format ausgeschlossen.

In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, dass der Ausgang der Mythic Championship V keinen Einfluss auf diese A&B-Entscheidung hatte. Um einen möglichst aussagekräftigen Datensatz zu kompilieren und analysieren, eine Entscheidung zu treffen und diese unseren Kollegen in den Abteilungen Regeln, Digitales und Organized Play zu kommunizieren, brauchen A&B-Änderungen eine gewisse Vorlaufzeit. Daher war das Metagame bis (und inklusive) zur Mythic Championship V ein Faktor bei der Entscheidungsfindung, aber kein direktes Ergebnis des Eventausgangs. Allgemein gilt, dass ein einziges Turnier immer nur ein kleiner Teil des ganzen A&B-Prozesses abbilden kann.

Uns sind auch die anderen Bedenken der Community hinsichtlich des Standard-Formats bekannt: u.a. dass frühe Planeswalker-Interaktion frustrierend sein kann und dass Grün in vielen Standard-Archetypen sehr stark ist. Wir werden das Metagame weiterhin beobachten, aber halten es für wichtig, dass es sich erst einmal nach der Abwesenheit von Feld der Toten anpassen muss, bevor weitere Entscheidungen getroffen werden können. Unsere Philosophie ist, dass der Deckbau und die Metagaming-Entscheidungen der Spieler die Entwicklung des Gameplays vorantreiben sollen, und dass A&B-Eingriffe nur das letzte Mittel sind.

Pauper

Mit der Vereinheitlichung der Pauper-Kartenpools von Tabletop-Magic und Magic Online in diesem Jahr haben wir dem Metagame Zeit gegeben, sich anzupassen. In dieser Zeit haben wir festgestellt, dass Arcums Astrolabium allgegenwärtig in Pauper-Archetypen wurde.

Wegen der Natur des Pauper-Kartenpools waren verlässliche mehrfarbige Manaquellen schon immer eine Herausforderung für viele Decks. Arcums Astrolabium hat diese Dynamik stark verändert, da es die leichteste und stärkste Wahl bei Farbproblemen ist. Da Arcums Astrolabium sowieso nur für die Farbgenerierung in vielen Decks zuständig ist, gibt es noch ein billiges Artefakt und den Kartenvorteilseffekt als Bonus. Bis zu einem gewissen Punkt dreht sich im Metagame viel darum, das beste Arcums-Astrolabium-Deck zu basteln.

Besonders ins Auge gefallen sind uns Skred-Decks mit drei oder mehr Farben, die einen ordentlichen Teil des Metagames ausmachen; zeitweise 15–20% mit einer Siegrate von 55% und mehr. Arcums Astrolabium sorgt in diesen Decks nicht nur für eine mehrfarbige Manabasis, sonder sorgt im Verbund mit Kor-Himmelfischer, Plundermagier, Verflüchtigen und anderen „Kommt ins Spiel“-Effekten dafür, dass Gegner dank des Kartenvorteils und effizienten Eins-für-eins-Entfernungszaubersprüchen kein Land mehr sehen. Rotweiße Glitzerfalkendecks haben dank einer ähnlichen Kartenvorteilstrategie zwar ebenfalls eine hohe Siegrate, verfolgen aber eine aggressivere Strategie.

Wegen des hohen Metagame-Anteils und der generell hohen Siegrate von Arcums-Astrolabium-Decks wird diese Karte von Pauper ausgeschlossen. Unter der oberen Schicht von AA-Decks sehen wir eine gesunde Mischung im Pauper-Metagame, das wir weiterhin gerne unterstützen.