In den nächsten fünf Wochen werfe ich noch einmal einen genaueren Blick auf die Artikel zur Philosophie der Farben, die ich vor dreizehn Jahren geschrieben habe. Vor zwei Wochen sprach ich über Weiß („Die Rückkehr zum Großen Weißen Weg“) und letzte Woche über Blau („Heute machen wir Blau“). Heute nun soll es um Schwarz gehen.

Für jede Farbe beantworte ich die sechs Fragen, die ich 2003 auch schon gestellt habe – allerdings habe ich mir in der Zwischenzeit noch so ein paar zusätzliche Gedanken gemacht. Und das sind die sechs Fragen:

• Was wünscht sich die Farbe? Was ist ihr finales Ziel?

• Mit welchen Mitteln versucht sie, dieses Ziel zu erreichen?

• Was ist der Farbe wichtig? Was repräsentiert die Farbe?

• Was verachtet die Farbe? Was treibt die Farbe im Negativen an?

• Warum mag die Farbe ihre Verbündeten und hasst ihre Feinde?

• Was ist die größte Stärke und die größte Schwäche der Farbe?

Fangen wir also an.

Was wünscht sich die Farbe? Was ist ihr finales Ziel?

Schwarz will Macht.

Grausame Wiederbelebung | Bild von Miles Johnston

Schwarz schaut sich alle anderen Farben an und findet, dass jede von ihnen die Welt nur so sieht, wie sie es gerne hätte. Schwarz hingegen ist Realist – die einzige Farbe, die die Welt so sieht, wie sie tatsächlich ist. Jedem Einzelnen steht es frei, sich all das zu nehmen, was immer er auch will, solange er nur die nötige Macht dazu hat, es sich zu beschaffen und anschließend zu behalten. Dadurch wird Macht zur alles entscheidenden Ressource: Sie ist das Einzige, was darüber bestimmt, ob man die Fähigkeit besitzt, die Kontrolle über sein Leben und somit auch über sein eigenes Glück zu erlangen.

Man sollte dabei unbedingt verstehen, dass die Welt nicht Schwarz wegen raffgierig geworden ist. Raffgierig war die Welt schon immer, und Schwarz hat nur gelernt, sich damit zu arrangieren. Es hat zwei wichtige Dinge auf seiner Seite. Erstens: Es versteht und akzeptiert das System besser als jeder andere. Und zweitens: Schwarz erlegt sich nicht selbst irgendwelche Beschränkungen auf, die es schwerer machen, erfolgreich zu sein.

Die Philosophie von Schwarz ist sehr simpel: Niemand kann besser auf einen achtgeben als man selbst. Wenn also jeder auf sich selbst achtgibt, hat man damit ein System erschaffen, in der jeder jemanden hat, der auf ihn achtgibt. Darüber hinaus räumt das System von Schwarz jedem die Chance ein, erfolgreich zu werden. Doch wird das auch jeder schaffen? Natürlich nicht – aber auch das ist nicht Schwarz anzulasten. So funktioniert die Welt nun mal.

Die Schwachen scheitern stets. Das ist es, was sie zu den Schwachen macht. Wenn man ihnen hilft, zögert dies das Unvermeidbare nur hinaus und sorgt dafür, dass man mit ihnen gemeinsam scheitert. Für Schwarz ist das nichts Persönliches. Schwarz tut, was getan werden muss, um Erfolg zu haben. Wenn andere es ihm nicht gleichtun können, tja, dann haben sie ihr Schicksal wohl genau so verdient. Andere sehen Schwarz deswegen als herzlos an, doch Schwarz selbst hat für sich erkannt, dass es eben nur sehr pragmatisch ist.

Es wird immer Leute geben, die leiden. Und wieder gilt auch hier: Das ist nicht Schwarz anzulasten. Das ist einfach nur eine unumstößliche Tatsache. Schwarz ist lediglich die Farbe, die sich dieser Wahrheit stellt und entsprechend handelt.

Mit welchen Mitteln versucht die Farbe, ihr Ziel zu erreichen?

Schwarz glaubt, dass sein Schlüssel zum Erfolg seine Fähigkeit ist, jede sich bietende Gelegenheit beim Schopf zu packen. Andere Farben haben sich Gründe zurechtgelegt, warum sie bestimmte Dinge nicht tun können, während Schwarz derlei Einschränkungen einfach nicht kennt. Wenn Schwarz etwas braucht, dann lässt es nicht zu, dass ihm irgendetwas dabei im Weg steht. Das bedeutet: keine Tabus, keine Hemmungen, keine Moral, kein Mitleid, kein Zögern und keine Reue. Wenn man etwas sieht, was einem helfen kann, ein Vorhaben voranzubringen und mehr Macht anzuhäufen, dann nimmt man es sich einfach.

Schwarz sieht gelassen dabei zu, wie andere Gründe dafür schaffen, warum dies oder jenes nicht erlaubt ist. Schwarz kann sich solche Schwächen nicht leisten. Das Leben ist hart. Der Einzelne hat nicht den Luxus, Gelegenheiten ungenutzt verstreichen zu lassen. Man muss jede Möglichkeit ausnutzen – koste es, was es wolle. Diese Entscheidungen fordern oft einen hohen Tribut, doch genau das ist der springende Punkt: Man muss akzeptieren lernen, dass die Dinge, die man braucht, ihren Preis haben, den man bezahlen muss.

Finsteres Gesuch | Bild von Igor Kieryluk

Aufgrund dieser Philosophie nutzt Schwarz viele Ressourcen, die andere ablehnen. Eine der effektivsten Waffen von Schwarz ist beispielsweise der Tod. Die anderen Farben finden es „falsch“, sich mit einer solchen Macht einzulassen, doch für Schwarz ist es das wahre Verbrechen, etwas so Mächtiges wie den Tod zu verschmähen.

Hierbei handelt es sich um einen weiteren Grund, weshalb Schwarz so auf sich selbst fixiert ist. Um selbst voranzukommen, muss man häufig andere zugunsten der eigenen Vorteile über die Klinge springen lassen. Und da es sich selbst immer an erste Stelle setzt, ist Schwarz stets bereit, diesen Handel einzugehen. Die Schwachen müssen untergehen, damit die Starken aufblühen können.

Andere versuchen oft, die Entscheidungen von Schwarz als grundsätzlich falsch darzustellen, aber Schwarz selbst begreift, dass am Ende nur die Ergebnisse zählen und nicht, wie man von außen wahrgenommen wird. Sich darum zu scheren, was andere von einem halten, ist eine Schwäche.

Was ist der Farbe wichtig? Was repräsentiert die Farbe?

Hier sind einige der Dinge, die Schwarz wichtig sind, und die Gründe dafür:

Tod: Der Tod ist eine mächtige Kraft, vor deren Nutzung die meisten anderen aufgrund diverser Tabus zurückschrecken. Schwarz schert sich nicht um Tabus. Schwarz will Ergebnisse sehen, und der Tod ist dazu ein sehr effizientes Mittel. Daher ist der Tod auch zu einer der wichtigsten Waffen von Schwarz geworden.

Untote: Der Tod ist nicht das Ende, sondern oft ein Anfang. Schwarz macht sich nicht nur den Tod, sondern auch tote Dinge zunutze. Andere haben Skrupel, die Toten zum Einsatz zu bringen, doch Schwarz weiß, dass sie hervorragende Diener abgeben.

Untoter Diener | Bild von James Zapata

Unmoral: Schwarz selbst ist nicht unmoralisch, da es nicht an Konzepte wie Moral glaubt. Moral ist ein menschliches Konstrukt, das es den Schwachen erlaubt, eine falsche Position der Stärke gegenüber denen einzunehmen, die mächtiger sind als sie. Das Leben ist nicht in Gut und Böse aufgeteilt, sondern vielmehr in das, was getan werden muss, und das, was nicht getan werden muss.

Furcht: Von allen Emotionen ist Furcht diejenige, die es Schwarz am allerleichtesten macht, das zu bekommen, was es haben will. Furcht motiviert die Menschen tendenziell dazu, alles zu tun, um sich aus der Situation zu befreien, die ihnen Angst macht. Schwarz hat festgestellt, dass dies ein sehr effektives Mittel ist, und setzt es daher auch oft ein.

Traurigkeit/Depression: Wenn man will, dass jemand schnell handelt, dann nutzt man Furcht. Wenn man hingegen will, dass jemand untätig wird, dann ist dies das bevorzugte Gefühl von Schwarz, um ein solches Ziel zu erreichen.

Schmerz: Dies ist ein weiterer wichtiger Ansporn, vor dem andere zurückschrecken. Wenn man etwas so Simples nutzen kann, um für Gehorsam zu sorgen, warum sollte man es dann nicht einsetzen?

Folter: Schwarz schreckt nie vor dem Einsatz effektiver Mittel zurück.

Dunkelheit: Erstens kann niemand genau sagen, was im Dunkeln vor sich geht, wodurch Schwarz leichter mit fragwürdigen Aktionen davonkommt. Zweitens fürchten sich die Leute vor der Dunkelheit, und das ist ein gewaltiger Vorteil. Drittens wachsen und gedeihen die Kreaturen, die Schwarz am liebsten einsetzt, eher im Dunkeln. Und zu guter Letzt sorgt sie dafür, Dinge im Verborgenen zu belassen, was Schwarz beim Erreichen seiner Ziele hilft.

Krankheit: Wie auch der Tod ist Krankheit ein mächtiges Mittel, vor dem die meisten anderen wegen irgendwelcher albernen Tabus zurückschrecken. Krankheiten sind effektiv, breiten sich schnell aus und schwächen andere – und all das wirkt sich zugunsten von Schwarz aus.

Verfall/Entropie: Im Lauf der Zeit wird alles schwächer. Schwarz hat festgestellt, dass dies ein weiteres Naturgesetz ist, das es sich zunutze machen kann.

Parasiten: Die Starken nähren sich von den Schwachen. Das trifft im Kleinen wie im Großen zu.

Insekten/Spinnen: Andere fürchten sich vor ekligem Krabbelgetier – ein umso besserer Grund für Schwarz, diese Kreaturen einzusetzen.

Ungeziefer: Ungeziefer ist furchteinflößend und überträgt Krankheiten. Eine echte Win-win-Situation.

Abflussrohr-Ungeziefer | Bild von Trevor Claxton

Verderbtheit: Menschen sind im Grunde selbstsüchtig. Schwarz nutzt diese universelle Wahrheit und sorgt dafür, dass andere sich um sich selbst kümmern und ihm dabei beim Vorantreiben seiner eigenen Ziele helfen.

Unreinheit/Verunreinigung: Reinheit braucht eine Menge Aufwand, wohingegen eine Verunreinigung sehr einfach zu bewerkstelligen ist. Ein Fass voller Abwasser mit einem Fingerhut voll Wein ist noch immer Abwasser – ein Fass voll Wein mit einem Fingerhut voll Abwasser ist allerdings ebenfalls Abwasser. Ein bisschen Verunreinigung kann Schwarz beim Erreichen seiner Ziele immens unterstützen.

Reduktion: Schwarz ist im Beseitigen von Dingen wesentlich besser als im Erschaffen.

Täuschung: Viele Leute schätzen die Wahrheit. Diese Leute sind Narren. Die Illusion von Wahrheit als eine Kraft, auf die man bauen kann, stellt nur eine weitere Gelegenheit dar, die darauf wartet, voll ausgenutzt zu werden.

Manipulation: Wenn andere Dinge nicht machen wollen, obwohl man nett gefragt hat, dann fragt man einfach nicht mehr nett. Auch in diesem Fall lässt sich Eigennutz dazu einsetzen, Menschen dazu zu bringen, genau das zu tun, was sie für einen tun sollen.

Machiavellistische Denkweise („Der Zweck heiligt die Mittel“): Die Mittel sind irrelevant. Diejenigen, die ihnen Bedeutung beimessen, vergeuden ihre Kraft an der falschen Stelle. Wen kümmert schon das Warum oder das Wer oder das Wie? Am Ende zählen nur Ergebnisse.

Individualismus: Die schwarze Philosophie der Eigenverantwortung betont, wie wichtig es für den Einzelnen ist, auf sich selbst achtzugeben.

(Kalkulierte) Zerstörung: Die Schwachen konzentrieren sich auf Dinge, die viel Zeit und Energie erfordern. Die Starken hingegen haben verstanden, worin wahre Stärke liegt. Zerstörung ist viel einfacher als Schöpfung. Daher verlässt sich Schwarz auch auf Zerstörung, um seine Ziele zu erreichen. Hierbei ist zu beachten, dass diese Zerstörung anders als bei Rot nicht kurzsichtig zum Einsatz kommt, sondern als Teil eines größeren Plans.

Andere opfern: Manchmal erfordert es Opfer, um die Dinge voranzubringen. Und man opfert sich selbst immer erst ganz zuletzt.

Abfaulen | Bild von Johann Bodin

Teile des eigenen Selbst opfern: Manchmal jedoch muss man auch selbst derjenige sein, der etwas opfert. Schwarz hebt sich dadurch von anderen ab, dass es jederzeit gewillt ist, das auch wirklich zu tun, wenn es denn die effektivste Lösung für ein Problem ist.

Hinrichtungen: Der Tod kann ein gewaltiger Ansporn sein, wenn man ein großes Spektakel daraus macht.

Selbstversunkenheit: Wenn man selbst das Wichtigste ist, wieso sollte man dann nicht noch mehr Zeit und Energie auf sich selbst verwenden?

Was verachtet die Farbe? Was treibt die Farbe im Negativen an?

Schwarz kann es nicht ausstehen, wenn andere die grundlegenden Wahrheiten des Lebens ignorieren. Beispielweise gibt es jene, die gewillt sind, Dinge nicht zu ihrem eigenen Wohl, sondern zum Wohl anderer zu tun, oft sogar zu ihren Ungunsten. Schwarz betrachtet diese Leute als Einfaltspinsel – als gefährliche Einfaltspinsel sogar, denn sie untergraben seine Fähigkeit, sie zu motivieren. Furcht, Schmerz, Todesangst: Was soll man machen, wenn jemand lieber leidet, anstatt das zu tun, was man ihm sagt?

Engelherz-Phiole | Bild von Chippy

Schwarz ist immer wieder verblüfft von den ganzen hausgemachten Kräften, die Menschen dazu bringen, gegen ihre eigenen Interessen zu handeln. Einerseits ist es fasziniert davon und fragt sich, ob es von diesen Kräften etwas lernen kann, um den Leuten vorzugaukeln, sie würden tatsächlich so handeln wollen, wie Schwarz es von ihnen erwartet. Doch diese Kräfte machen Schwarz zugleich auch Angst, denn sie untergraben viele der Gewissheiten, auf denen sich seine gesamte Philosophie gründet.

Warum mag die Farbe ihre Verbündeten und hasst ihre Feinde?

Schwarz blickt zu Blau und sieht eine andere Farbe, die begriffen hat, dass man auf Tricks und Manipulationen zurückgreifen muss, wenn man seine Ziele erreichen will. Schwarz schätzt es, dass Blau Wissen wertvoll findet und dieses Wissen auch einsetzt, um seine Pläne voranzutreiben. Schwarz versteht das Streben von Blau, die Welt mit kühler Distanz zu betrachten und Dinge zu tun, die andere oft nicht verstehen. Zudem gefällt Schwarz die Liebe zu Technologie, die Blau an den Tag legt, und sein Wille, sich nach immer neuen Werkzeugen umzutun. Schwarz missfällt allerdings, dass Blau bisweilen zum Wohl der Gruppe arbeitet anstatt zum Wohl des Einzelnen. Außerdem mag Schwarz nicht, dass Blau manchmal mehr von seiner Wissbegier und weniger von seinem Eigensinn angetrieben wird.


Schwarz blickt zu Rot und sieht eine Farbe, die sich nicht davor fürchtet, sich ihrer zerstörerischen Seite hinzugeben. Schwarz mag es, dass Rot Innenschau betreibt, um seine Entscheidungen zu treffen, und durchaus dazu in der Lage ist, sich selbst an die allererste Stelle zu setzen. Schwarz schätzt den Willen von Rot, Gewalt und Schmerz zum Einsatz zu bringen, um andere dazu zu bewegen, seine Sicht der Dinge zu teilen. Außerdem ist Rot in der Lage, einfach zu ignorieren, was andere von ihm denken, und das zu tun, was es für das Richtige hält. Schwarz mag nicht, dass Rot kurzsichtig ist und oft handelt, ohne die Folgen zu begreifen. Was Schwarz ebenfalls missfällt, ist, dass Rot gelegentlich dazu gewillt ist, sich selbst für diejenigen zu opfern, die ihm am Herzen liegen.


Schwarz hält Weiß für gefährlich. Es bemuttert die Schwachen und ermutigt sie zur Zusammenarbeit. Und was noch verrückter ist: Weiß erschuf das Prinzip der Moral als perfides Mittel, Einzelne davon zu überzeugen, gegen ihre eigenen Interessen zu handeln. Schwarz erkennt, dass Weiß ein gewitzter Gegner ist – hält man ihn nicht in Schach, bringt er alles in Gefahr, woran Schwarz so lange gearbeitet hat. Weiß ist ein Meister der Propaganda, der die Welt davon überzeugt hat, dass Schwarz „böse“ ist und um jeden Preis aufgehalten werden muss. Schwarz bewundert zwar, mit welcher Klugheit Weiß seine Pläne in die Tat umsetzt, doch es wird nicht eher ruhen, bis Weiß und all seine Diener tot sind.


Schwarz erkennt, dass Grün ebenfalls gefährlich ist, aber auf eine viel subtilere Art und Weise. Grün nutzt Ressourcen, über die Schwarz weitaus weniger Kontrolle hat. Tiere beispielsweise handeln instinktiv und können daher nicht so einfach dazu animiert werden, sich eigennützig zu verhalten. Zudem verfügt Grün über Mittel, die denen von Schwarz zum Teil direkt entgegenstehen: Leben versus Tod oder Wachstum gegen Verfall. Grün ist wie auch Weiß auf die Gemeinschaft ausgerichtet und somit in der Lage, Horden von Kreaturen ins Feld zu führen, die Schwarz durchaus übermannen können. Und zu guter Letzt steht die grüne Philosophie auch noch in direktem Widerspruch zu einem Aspekt der schwarzen – nämlich der, dass der Einzelne die Macht hat, über sein eigenes Schicksal zu bestimmen. Die deterministische Natur von Grün widerspricht dem Glauben an den freien Willen von Schwarz.

Was ist die größte Stärke und die größte Schwäche der Farbe?

Die größte Stärke von Schwarz ist sein Wille, alles zu tun, was nötig ist, um zu bekommen, was es will. Nichts ist Schwarz heilig, und das macht den Kampf gegen es so schwierig. Schwarz ist bereit, Dinge zu tun, zu denen andere Farben sich niemals überwinden können. Andererseits ist es genau dieser Umstand, durch den es sich auch oft in Schwierigkeiten bringt. Schwarz geht kalkulierte Risiken ein, die ihm manchmal selbst schaden. In gewisser Weise sind nicht die anderen Farben sein schlimmster Feind, sondern es selbst: Die Farbe, die am wahrscheinlichsten für den Untergang von Schwarz sorgt, ist Schwarz.

Liliana, die abtrünnige Nekromagierin | Bild von Karla Ortiz

Beispiele für schwarze Charaktere in der aktuellen Popkultur

Ramsay Bolton (Game of Thrones)

Folter, Täuschung und unaussprechliche Taten: Ramsay Bolton bekommt nicht nur, was er will, sondern er genießt es auch, dabei zuzusehen, wie andere dafür leiden müssen. Ramsay denkt nur an Ramsay.

Sarah Manning (Orphan Black)

Sarah hat ihre Prioritäten: sich selbst und ihre Tochter. Und sie wird alles tun, was nötig ist, um sicherzustellen, dass sie beide alles haben, was sie brauchen. Sie lügt und verrät das Vertrauen anderer – sie tut, was getan werden muss.

Fish Mooney (Gotham)

Fish will, was sie will, und wehe denen, die ihr in die Quere geraten. Sie wird vorgeben, auf deiner Seite zu sein, aber dir in dem Moment, in dem es ihr nützt, ein Messer in den Rücken stoßen.

Voldemort (Harry Potter)

Voldemort ist eine Figur, die buchstäblich alles tun würde, um zu überleben. Er kennt keine Ethik, keine Loyalität und keinen Anstand. Alles, was ihn interessiert, ist, das zu bekommen, was er will.

Rocket Raccoon (Guardians of the Galaxy)

Rocket ist ein Dieb und ein Halunke, der sich nur für Rocket interessiert. Wenn er jemals auf deiner Seite ist, dann ganz unverhohlen nur deshalb, weil du ihm irgendwie dabei hilfst, das zu bekommen, was er will.

Reverse Flash (Flash)

Wenn Eobard Thawne die Zeit selbst ganz neu schreiben muss, um das zu erreichen, was er will (in erster Linie eine Rückkehr in die Zukunft), dann wird er das auch definitiv tun – und dabei notfalls das Vertrauen eines jeden verraten, mit dem er in Berührung kommt.

Bart Simpson (Die Simpsons)

Bart kümmert sich nicht nur einfach in allererster Linie ausschließlich um Bart, sondern er tut das auch noch, obwohl er sieht, welchen Schmerz und welches Unglück er über die Welt bringt – und er hat auch noch große Freude am Leid anderer.


Back in Black

Und das ist es, wofür Schwarz steht. In jeder dieser Philosophie-Wochen bin ich sehr gespannt auf euer Feedback via E-Mail oder auf einem meiner Social-Media-Profile (Twitter, Tumblr, Google+ und Instagram).

Schaut auch nächste Woche wieder vorbei. Dann wenden wir uns Rot zu.

Möget ihr bis dahin erkennen, wie wichtig es ist, euch manchmal selbst der Nächste zu sein.


„Drive to Work #246 – Early Trips“

In diesem Podcast geht es um die drei Reisen, auf die Wizards of the Coast mich schickte, bevor ich meine Vollzeitstelle antrat.

„Drive to Work #247 – Judging“

Viele Jahre lang war ich Level 4-Judge und aktiv am Judge-Programm beteiligt. In diesem Podcast spreche ich über diese Zeit und meine Erfahrungen von damals.