Set-Booster und Draft-Booster werden zu einem neuen Booster-Typ kombiniert, den wir Play-Booster nennen. In diesem Artikel erkläre ich, warum wir das machen, was die neuen Play-Booster enthalten und wie sie bei Magic eingeführt werden.

Wie sind Play-Booster entstanden?

Diese Geschichte reicht bis ins Jahr 2018 zurück. Studio X (so nennen wir den Teil des Unternehmens, der für Tabletop-Magic verantwortlich ist) verarbeitet eine Menge Daten über die Spieler: Was gefällt ihnen an Magic, was kommt bei ihnen nicht so gut an? Dabei stolpern wir mitunter über etwas, das uns dazu bringt, unsere Vorgehensweise bei Magic zu überdenken. Diesmal war es dieser Datenfund: Die Mehrheit der Spieler, die einen Booster öffnen, spielen damit nicht im Limited-Format (d. h. Draft oder Sealed). Da dachten wir uns: Hmm, könnte es vielleicht eine andere Art von Booster geben, bei der das Öffnen mehr Spaß macht, wenn uns die Anforderungen des Limited-Formats nicht einschränken würden? Diese Frage führte zur Entwicklung des Set-Boosters. Dieser Booster-Typ wurde mit Zendikars Erneuerung eingeführt. Kurz vor dieser Premiere schrieb ich einen Artikel, der euch Set-Booster vorstellt. Der bisherige Standard-Booster wurde dann in Draft-Booster umbenannt.

Eine kleine Anmerkung. Es gibt auch noch Sammler-Booster. Spieler, die Sammler-Booster kaufen, haben damit ihren Spaß und wir planen nicht, etwas an diesen Boostern zu ändern (sie sind an das jeweilige Set angepasst, sodass sie sich im Laufe der Zeit ohnehin weiterentwickeln). Heute geht es ganz um Set-Booster und Draft-Booster. Im weiteren Verlauf dieses Artikels werde ich also nicht auf Sammler-Booster eingehen, aber wir haben sie nicht vergessen. Es gibt einfach nicht viel zu sagen, da sich an ihnen nichts Wesentliches ändert.

Set-Booster waren ein Riesenerfolg. Die Spieler fanden es prima, mehrere seltene Karten zu erhalten, einen garantierten Foil-Slot zu haben, eine Artwork-Karte zu bekommen, die Möglichkeit zu haben, eine Karte von der Liste zu öffnen, usw. Wir hatten einen Booster-Typ kreiert, bei dem das Öffnen mehr Spaß bringt, und die Spieler machten klar, dass sie ihn lieber kaufen. Und das in einem Ausmaße, das einige Probleme verursachte, die wir uns jetzt genauer ansehen werden.

1. Problem: Set-Booster stellten Draft-Booster in den Schatten.

Set-Booster wurden zur ersten Wahl für Spieler, und das mit weitem Abstand. Das bedeutet, dass die meisten Spieler sich für Set-Booster entschieden, wenn sie beim Kauf die Wahl hatten. Das Problem ist nur, dass Set-Booster nicht für das Limited-Spielformat konzipiert waren. Wenn ein Store also nur Set-Booster auf Lager hatte, konnte er keine Drafts durchführen. Einige unserer kleineren Märkte haben nicht die Möglichkeit, zwei verschiedene Arten von Boostern zu drucken, also mussten sie sich für einen entscheiden. Da sich Set-Booster besser verkauften, fiel die Wahl in der Regel auf sie. Dies bedeutete jedoch, dass in diesen Märkten keine Draft-Partien (oder Sealed-Partien) gespielt werden konnten. Viele Spieler haben versucht, Set-Booster für das Limited-Format zu verwenden, da dies ihre einzige Option war. Aber weil diese Booster nicht dafür konzipiert sind, führte dies zu unbefriedigenden Limited-Partien.

2. Problem: Inventarnöte.

Das ist jetzt etwas vereinfacht ausgedrückt, aber sehen wir uns doch mal an, wie ein Store seine Magic-Produkte verwaltet. Der Store kauft Produkt A und verkauft es. Dann verwendet er das Geld, um Produkt B zu kaufen. Er verkauft Produkt B und verwendet das Geld dann, um Produkt C zu kaufen. Wenn der Store aus irgendeinem Grund nicht das gesamte Produkt verkauft, bleibt es als Lagerbestand liegen. Das bedeutet, dass es nicht zu Geld gemacht wird, um das nächste Produkt zu kaufen. Wenn das oft genug passiert, kann es zu einem großen Problem für Stores werden. (Anmerkung: Dieses Prinzip gilt auch für Großhändler, also die Firmen, die Magic von uns kaufen und an die Stores verkaufen.)

Früher stand für Magic-Sets nur ein Booster-Typ zur Auswahl, also wurde der von den Stores gekauft. Doch jetzt werden für jedes Set sowohl Set-Booster als auch Draft-Booster veröffentlicht. Die meisten Kunden bevorzugen Set-Booster. Aber Limited-Spielbetrieb, der die Community fördert und den Stores zusätzliches Einkommen bescheren kann, erfordert Draft-Booster. Wie viel soll man jetzt von jedem Booster-Typ bestellen? Wenn man zu viele Set-Booster, aber nicht genug Draft-Booster hat, können keine Limited-Events stattfinden, was den Store Geld kostet. Wenn man zu viele Draft-Booster, aber nicht genug Set-Booster hat, fehlt es an dem, was die Kunden bevorzugt kaufen wollen, was den Store ebenfalls Geld kostet.

3. Problem: Abkehr von Draft-Boostern.

Das zweite Problem verschärfte das erste Problem. Die Tatsache, dass es zwei verschiedene Arten von Boostern gibt, wurde zur Belastung für einzelne Stores, die schließlich auf den Kauf von Set-Boostern verzichteten. Das ging zwar zulasten des Limited-Formats, aber das war nun mal der Preis, um im Geschäft zu bleiben – die Stores konnten nicht anders. Wir machen in Studio X viele Zukunftsprognosen, und unsere Mitarbeiter glaubten, dass Draft-Booster irgendwann ganz verschwinden könnten. Der Markt wollte einfach keine zwei Arten von Kern-Boostern.

Limited-Spielbetrieb, insbesondere Draft, ist ein großer Teil des Magic-Ökosystems. Wie ich oben erklärt habe, ist es ein wichtiges Element der Store-Aktivitäten. Es hat großen Anteil am Aufbau der Community. Unsere Prereleases verwenden das Limited-Format, um Spielern die Möglichkeit zu geben, ein Set auszuprobieren. Es ist ein wichtiger Faktor, um Spieler langfristig an das Spiel zu binden. Je länger jemand spielt, desto wahrscheinlicher ist es, dass Limited einen großen Teil des Spielerlebnisses ausmacht – das zeigen unsere Daten. Eine der großen Stärken von Magic ist, dass es viele Möglichkeiten gibt, wie man damit Spaß haben kann. Es mag viele Spieler geben, die das Limited-Format ignorieren, aber für die Millionen von Spielern, die es aktiv betreiben, ist es von großer Bedeutung. Wenn also Draft-Booster und damit auch der Limited-Spielbetrieb verschwinden würden, wäre das ein Riesenproblem für Spieler und Stores.

4. Problem: Verwirrung auf dem Markt.

Wenn sich zwei Dinge ähneln, aber doch verschieden sind, kann das unangenehme Auswirkungen haben. Zum Beispiel, dass Spieler die beiden Booster-Typen verwechseln. Vielleicht erwirbt jemand einen Draft-Booster, obwohl er eigentlich einen Set-Booster kaufen wollte, oder umgekehrt. Mir ist es selbst schon passiert, dass ich einen Booster öffnete, um Limited zu spielen – nur um festzustellen, dass ich versehentlich einen Set-Booster geöffnet hatte. Das ist nicht nur für Spieler ein Problem. Ich habe von Stores gehört, die einen Booster-Typ bestellt und einen anderen erhalten haben (was eher an Inventarproblemen als Verwechslungen liegen könnte).

Zwei verschiedene Arten von regulären Boostern zu haben bedeutet, dass wir doppelt so viele Informationen kommunizieren müssen, was in den jeweiligen Boostern enthalten ist. Es kann zum Beispiel Karten geben, die bei dem einen Booster-Typ vorkommen, bei dem anderen jedoch nicht. Dazu kommen noch Dinge wie Kartenvarianten, wodurch es ziemlich kompliziert wird, alles zu verstehen und zu kommunizieren.

5. Problem: Manche Magic-Booster werden weniger wünschenswert.

Nehmen wir mal an, ein Store veranstaltet ein Event, bei dem es Booster aus dem aktuellen Set zu gewinnen gibt. Einige Teilnehmer möchten Set-Booster als Preise, weil sie diese so bald wie möglich öffnen wollen. Anderen Spielern sind Draft-Booster lieber, denn sie wollen ihre Preise nutzen, um mehr zu draften. Store-Inhaber wollen normalerweise nur einen Booster-Typ als Preis aussetzen, um Missverständnisse zu vermeiden und die Verwaltung ihres Lagerbestands zu vereinfachen. Zwei verschiedene Arten von Boostern können da für Unmut sorgen. Einzelne Spieler könnten enttäuscht sein, weil sie den „falschen“ Booster-Typ bekommen haben.

Die Spieler betrachten sich nicht unbedingt als Set-Booster- oder Draft-Booster-Spieler. Sie sind Magic-Spieler, und wir wollen, dass alle mit jedem Magic-Booster glücklich sind – egal, ob sie ihn selbst kaufen, als Preis gewinnen oder geschenkt bekommen.

6. Problem: Booster-Käufer bekamen nicht all die coolen Sachen.

In einem Ökosystem mit Set-Boostern und Draft-Boostern erhalten Kunden nicht das volle Erlebnis. Entweder kaufen sie Set-Booster und spielen keine Partien im Limited-Format mehr, oder sie kaufen Draft-Booster und verpassen so coole Dinge wie mehrere seltene Karten zu erhalten. Warum können die Spieler nicht beides haben?

Aus all diesen Gründen erkannte Studio X, dass sich etwas ändern musste. Die Antwort war eigentlich einfach, ihre Umsetzung aber kompliziert. Wir mussten zu einem einzigen Kern-Booster-Typ zurückkehren, dem sogenannten Play-Booster. Unser Ziel war, das Spielerlebnis eines Draft-Boosters mit dem Öffnungsspaß eines Set-Boostern zu kombinieren. Die Preisfrage war nur: Wie stellen wir das an?

Da Set-Booster beliebter waren, beschlossen wir, erst einmal herauszufinden, wie wir einen Set-Booster spielbar machen können. Das sind die Hauptprobleme, die wir dabei identifiziert haben:

1. Problem: Nicht genug Karten.

Ein Set-Booster besteht aus 12 spielbaren Karten (plus einer Artwork-Karte und einer Spielsteinkarte). Ein Draft-Booster hat 15 spielbare Karten. Wenn wir den Booster im Limited-Format spielbar machen wollten, mussten wir die Gesamtzahl der spielbaren Karten im Booster erhöhen. Wir haben die Artwork-Karte und die Spielsteinkarte in einem Slot kombiniert und zwei spielbare Karten hinzugefügt.

2. Problem: Die Farben waren nicht ausgewogen.

Als die ersten Set-Booster herauskamen, führten wir verbundene Karten ein: Bei den häufigen und nicht ganz so häufigen Karten in einem Teil des Boosters gab es zwischen einzelnen Karten eine thematische Verbindung. Vielleicht gehörten sie zum selben Kreaturentyp, zeigten ein ähnliches kreatives Element oder ergänzten sich einfach im Spiel gut. Die Verwendung verbundener Karten verhinderte, dass wir die Farben ausbalancieren konnten, aber da Set-Booster nicht im Limited-Format gespielt wurden, war das kein großes Problem. Außerdem war es die Eigenschaft von Set-Boostern, an der die Spieler laut Umfragen ohnehin am wenigsten Spaß hatten. Die verbundenen häufigen und nicht ganz so häufigen Karten mussten weichen, denn um die Booster spielbar zu machen, war ein Ausbalancieren der Farben nötig – und das werden die neuen Play-Booster tun.

3. Problem: Das Verhältnis der Seltenheiten müsste sich ändern.

Draft-Booster haben (normalerweise) 10 häufige, 3 nicht ganz so häufige und 1 seltene oder sagenhaft seltene Karte (traditionelle Foilkarten, die es nicht in jedem Booster gibt, sind dabei nicht eingerechnet). Set-Booster haben 3-6 häufige, 3-6 nicht ganz so häufige und 1-4 seltene und/oder sagenhaft seltene Karten. Damit Set-Booster auch weiterhin Spaß machen, brauchten wir gewisse Abweichungen bei den Slots. Wir konnten also nicht genau festlegen, wie viele Karten von jeder Seltenheit in einem einzelnen Booster sind, doch wir mussten die Anzahl der häufigen Karten erhöhen. Außerdem wollten wir die Wahrscheinlichkeit der 1-4 seltenen und/oder sagenhaft seltenen Karten belassen, da sie immer wieder als Hauptgrund genannt werden, warum Spieler Set-Booster so sehr mögen. Ich erkläre euch die Details, wenn ich die Inhalte der neuen Play-Booster vorstelle.

4. Problem: Wir müssten unsere Vorgehensweise bei der Entwicklung neuer Sets ändern.

Unsere Gestaltung neuer Sets wird stark davon beeinflusst, wie wir die Karten in Boostern bündeln. Die Fächerung für Seltenheiten zu ändern (d. h. die Anzahl der Karten jeder Seltenheit, die man beim Öffnen eines Boosters erwartet), die Einführung größerer Abweichungen bei den Slots und das Hinzufügen weiterer Karten von „außerhalb“ – all das wirkt sich darauf aus, wie sich ein Set spielt. Deshalb war es erforderlich, die Vorgehensweise bei der Set-Entwicklung zu ändern. Das war von allen Änderungen die größte. Wir mussten neu überdenken, wie ein Magic-Set überhaupt entsteht. Damit hat unsere R&D-Abteilung eine Menge Zeit verbracht (und ich werde näher auf die Änderungen der Designstruktur eingehen, wenn wir zu den Vorschauen von Mord in Karlov Manor kommen).

Nachdem ich unsere Änderungen erklärt habe, möchte ich jetzt darauf eingehen, was die neuen Play-Booster enthalten werden. (Ich liste nachfolgend einige Details zur Zusammensetzung der Play-Booster auf. Das sind Dinge wie die Häufigkeit, mit der bestimmte Karten oder Seltenheiten vorkommen, oder ob bestimmte Kartentypen in bestimmten Slots auftauchen. Diese Werte sind für Mord in Karlov Manor korrekt, dem ersten Set mit Play-Boostern, aber einige Werte könnten sich von Set zu Set ändern. Mit anderen Worten: Play-Booster werden diesem allgemeinen Muster für Slots folgen, die Details können jedoch von Set zu Set variieren. Wir werden weiterhin über Details zu den Inhalten von Produkten und Boostern neuer Veröffentlichungen berichten, achtet auf Artikel mit der Überschrift „Sammeln von [Set Name]“.)

Play-Booster-Übersicht

Slots Nr. 1-6: häufige Karten

Das sind alles häufige Karten aus dem Hauptset. In Set-Boostern hatte man die Chance, bis zu 6 häufige Karten zu erhalten, aber dafür bekam man keine zusätzlichen nicht ganz so häufigen, seltenen und sagenhaft seltenen Exemplare. Beachtet bitte, dass diese Karten im Gegensatz zu einigen früheren Set-Boostern nicht miteinander verbunden sein werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, in diesem Slot häufige „Spaß mit Boostern“-Karten zu erhalten.

Slot Nr. 7: häufige Karten aus der Liste

In den meisten Fällen (7 von 8 bzw. 87,5 %) wird dieser Slot eine siebte häufige Karte sein. Doch es besteht eine Wahrscheinlichkeit von 12,5 %, dass man hier eine Karte aus der Liste erhält. Die grundsätzliche Idee hinter der Liste ist, dass es sich um eine Gruppe von Karten handelt, die das Öffnen von Boostern spannender machen soll, ohne ins Standard-Format aufgenommen werden zu müssen.

In der Vergangenheit bestand die Liste größtenteils aus neu aufgelegten älteren Karten. Durch Play-Booster ändert sich, welche Karten auf der Liste sein können. Mit der Einführung der Play-Booster können zum Beispiel auch Special Guests auf der Liste sein. So bezeichnen wir 10 neu aufgelegte Karten, die wir mit neuen Illustrationen versehen können, damit sie thematisch zum jeweiligen Set passen. Was wir genau mit den Special Guests machen, wird sich von Set zu Set ändern. (Die Verlorenen Höhlen von Ixalan wird zwar keine Play-Booster haben, doch Special Guests feiern mit diesem Set ihren Einstand, wodurch ihr euch diesen Kartentyp schon einmal ansehen könnt.)

Neben den Special Guests wird es 40 Karten geben, die neu aufgelegte Karten ohne neue Illustrationen sind. Dabei handelt es sich um 30 häufige oder nicht ganz so häufige Karten sowie 10 seltene oder sagenhaft seltene Karten. Das sind weniger als die 300 Karten, die bei früheren Iterationen auf der Liste waren.

Die Wahrscheinlichkeit für diesen Slot sieht beim Play-Booster so aus:

  • 87,5 % – Eine häufige Karte aus dem Hauptset
  • 9,38 % – Eine häufige oder nicht ganz so häufige normale neu aufgelegte Karte aus der Liste
  • 1,56 % – Eine seltene oder sagenhaft seltene normale neu aufgelegte Karte aus der Liste
  • 1,56 % – Eine Special Guests Karte aus der Liste

Slots Nr. 8-10: nicht ganz so häufige Karten

Diese nicht ganz so häufigen Slots sind genau so, wie sie bei den Set-Boostern waren. Hier wird es immer nicht ganz so häufige Karten aus dem Hauptset geben. In anderen Slots gibt es weitere Gelegenheiten, um vielleicht nicht ganz so häufige Karten zu erhalten, aber in diesen drei Slots könnt ihr fest damit rechnen. Auch Karten dieses Typs werden im Gegensatz zu einigen früheren Set-Boostern nicht miteinander verbunden sind. Ähnlich wie bei den häufigen Karten gibt es auch in diesem Slot die Möglichkeit, „Spaß mit Boostern“-Versionen zu erhalten.

Slot Nr. 11: seltene/sagenhaft seltene Karte

Diesen Slot gibt es sowohl bei Set- als auch Draft-Boostern. Er garantiert euch eine seltene oder sagenhaft seltene Karte aus dem Hauptset. In 6 von 7 Fällen wird es eine seltene Karte und in 1 von 7 Fällen eine sagenhaft seltene Karte sein. Es kann sich dabei um eine seltene „Spaß mit Boostern“-Variante oder eine sagenhaft seltene Variante handeln.

Slot Nr. 12: Land

Dieser Slot enthält immer ein Standardland oder eine häufige Länderkarte aus dem Hauptset. (Mord in Karlov Manor wird Standardländer haben.) In 20 % der Fälle wird es eine traditionelle Foilkarte und in 80 % der Fälle eine Nicht-Foilkarte sein.

Slot Nr. 13: Nicht-Foil-Wildcard

Dieser Slot kann fast jeden Kartentyp aus dem Hauptset enthalten. Es kann eine Karte beliebiger Seltenheit sein, womöglich sogar als „Spaß mit Boostern“-Variante. Es wird aber auf alle Fälle eine Nicht-Foilkarte sein. Beachtet bitte, dass Set-Booster über zwei Nicht-Foil-Wildcard-Slots verfügten, doch Play-Booster werden nur einen Slot dieses Typs haben.

Slot Nr. 14: Traditionelle Foil-Wildcard

Hier verhält es sich wie beim vorherigen Slot, nur dass es hier garantiert eine traditionelle Foilkarte gibt.

Slot Nr. 15: Slot für nicht spielbare Karte

Dieser Slot hat eine Fülle von Möglichkeiten. Er kann einen Spielstein, eine Spielhilfe, eine Werbekarte oder eine Artwork-Karte enthalten. Wenn es sich um einen Spielstein oder eine Spielhilfe handelt, befindet sich auf der Rückseite oft Werbung (sofern die Spielhilfe nicht doppelseitig ist). MTG-Arena-Werbekarten haben in der Regel beidseitige Werbung. Bei der Artwork-Karte kann es sich um eine Variante mit gestempelter goldener Signatur des Künstlers oder einem Planeswalker-Symbol handeln.

Die Wahrscheinlichkeit für die einzelnen Typen sieht so aus:

  • 65 % – Spielstein/Spielhilfe/Werbekarte
  • 30 % – Artwork-Karte
  • 5 % – Artwork-Karte mit Signatur

Nachdem ich die Play-Booster im Einzelnen vorgestellt habe, möchte ich sie nun mit Set- und Draft-Boostern vergleichen, um euch die Unterschiede zu zeigen.

Unterschiede zu Set-Boostern

  • +2 spielbare Karten
  • Wegfall der miteinander verbundenen häufigen und nicht ganz so häufigen Karten
  • -1 Nicht-Foil-Wildcard
  • -1 nicht spielbares Objekt (Spielstein- und Artwork-Karten hatten bei Set-Boostern unterschiedliche Slots).
  • Nur eine 1:3-Chance, eine Artwork-Karte zu erhalten (Set-Booster enthielten immer eine Artwork-Karte).

Unterschiede zu Draft-Boostern (basierend auf der Standardeinstellung ohne traditionelle Foilkarte. Zuvor enthielten Draft-Booster in etwa einem Drittel der Fälle eine traditionelle Foilkarte).

  • Die Chance, bis zu 4 seltene oder sagenhaft seltene Karten zu öffnen
  • -1 spielbare Karte
  • -3 häufige Karten
  • +1 Nicht-Foil-Wildcard
  • +1 traditionelle Foil-Wildcard
  • Eine Chance von 1:8, eine Karte aus der Liste zu erhalten (Die Liste wurde bei Draft-Boostern nicht berücksichtigt).
  • Ungefähr eine 1:3-Chance, eine Artwork-Karte zu erhalten (Artwork-Karten wurden bei Draft-Boostern nicht berücksichtigt).

Wann können wir mit Play-Boostern rechnen?

Die Premiere der Play-Booster erfolgt mit Mord in Karlov Manor. Die Verlorenen Höhlen von Ixalan und Ravnica Remastered werden also keine Play-Booster haben. Wir wollten die Welt frühzeitig darüber informieren, da es Auswirkungen auf die Bestellungen von Stores geben wird. Play-Booster werden zum gleichen Preis wie Set-Booster verkauft. Play-Booster-Displays werden aber 36 Booster enthalten, so wie Draft-Booster-Displays (da zwei Boxen genau für drei Drafts für 8 Spieler reichen). Da das sechs Booster mehr sind als bei den derzeitigen Set-Booster-Displays, wird der Preis für ein Play-Booster-Display höher sein als der für ein Set-Booster-Display.

Ich habe mir überlegt, welche Fragen diese Ankündigung aufwerfen könnte, und schon einmal einige Antworten zusammengeschrieben:

Wird Draft durch Play-Booster weniger Spaß machen?

Die R&D-Abteilung hält diese Sorge für unbegründet. Wir arbeiten schon seit Jahren hart daran, die Auswirkungen des Play-Boosters auf Draft zu verstehen, und haben unsere Entwicklung der Sets entsprechend angepasst. Mord in Karlov Manor wurde im Hinblick auf Play-Booster konzipiert und ausbalanciert. Werden wir bei der Umstellung auf dieses System auf neue Erkenntnisse reagieren? Natürlich, aber Magic hat sich schon immer ständig weiterentwickelt, weshalb wir ziemlich gut darin sind, uns anzupassen.

Wird es zu mehr Bomben in Limited-Formaten führen, wenn die Play-Booster im Durchschnitt mehr seltene/sagenhaft seltene Karten enthalten?

Es wird mehr Karten mit einem seltenen und sagenhaft seltenen Powerlevel geben, aber das zu berücksichtigen (sicherstellen, dass Spieler bei niedrigeren Seltenheiten mehr Antworten haben) gehört zu den Anpassungen, die unsere R&D-Abteilung bei der Konzeption eines Sets vornimmt. Alle unsere Spieltests wurden unter diesem Gesichtspunkt durchgeführt und waren ausgesprochen unterhaltsam.

Warum gibt es nur 14 spielbare Karten?

Die Änderung am Play-Booster gab uns die Gelegenheit, die Zusammenstellung eines Boosters zu überdenken. Booster hatten in der Regel schon immer 15 Karten, weil Richard Garfield sich damals bei Alpha dafür entschieden hatte. Das war Jahre, bevor der Draft bei der Konzeption überhaupt berücksichtigt wurde. Wir haben mit unterschiedlichen Mengen spielbarer Karten pro Booster experimentiert und festgestellt, dass 14 Karten am besten dafür geeignet sind, das von uns gewünschte Spielerlebnis zu bieten. Einer der Gründe, warum wir bei den Set-Boostern die häufigen Karten reduzieren, ist die immer wieder gehörte Beschwerde der Spieler, dass es zu viele Karten gibt, die nicht verwendet werden. Mit der Umstellung auf Play-Booster wird es im Draft weniger häufige Karten geben, die unbrauchbar sind, wodurch sich der Wegfall einer fünfzehnten Karte verschmerzen lässt.

Wird es mehr kosten, bei Limited-Events zu spielen?

Wahrscheinlich ja. Die Kosten von Play-Boostern entsprechen denen von Set-Boostern, nicht Draft-Boostern, was dazu führt, dass die Kosten für Limited-Umgebungen leicht steigen. Andererseits ist auch der Erwartungswert des Boosters gestiegen, da es möglich ist, zusätzliche seltene und sagenhaft seltene Karten zu erhalten. Also ja, ihr werdet etwas mehr zahlen, aber wahrscheinlich auch einen größeren Nutzen aus den Boostern ziehen. Das Verhältnis von seltenen/sagenhaft seltenen Karten pro ausgegebenem Euro bleibt gleich.

Immer im Spiel bleiben

Das war so ziemlich alles, was ich derzeit zu den Play-Boostern zu sagen habe. Ich freue mich schon auf euer Feedback zur heutigen Kolumne und den Play-Boostern. Ihr könnt mir eine E-Mail schicken oder mich über Social-Media erreichen (X [früher Twitter], Tumblr, Instagram und TikTok). Ich bin echt gespannt, was ihr so denkt.

Schaut auch nächste Woche wieder vorbei, dann erwarten euch die ersten Die Verlorenen Höhlen von Ixalan Kartenvorschauen.

Ich hoffe, dass euch die Play-Booster viel Spaß beim Öffnen und Spielen bereiten werden und wünsche euch bis zum nächsten Mal alles Gute.