Domri Rade hatte es nie am Schneid gefehlt, die Mächtigen herauszufordern. Nur seine Stärke reichte nicht aus, sich gegen seine Unterdrücker zu behaupten.
Domris Heimat war die Stadtwelt Ravnica und als er zum Waisen wurde, wurden die zerklüfteten Straßen und verfallenen Ruinen der städtischen Randbezirke sein Zuhause. Seine Jugend verbrachte er praktisch auf der Flucht; er brachte sich ständig in Schwierigkeiten und musste den Patrouillen aus dem Weg gehen. Obwohl er sich danach sehnte, an der Seite der Gruul-Clans zu kämpfen, war er zu klein und drahtig, als dass einer der Clans ihn bei sich aufnehmen wollte. Verbündete fand der junge Domri nur unter den wilden Bestien des von Kämpfen zerrütteten Geröllstreifens.
Seine Vorliebe für wilde Kreaturen ist seinem natürlichen Misstrauen gegenüber Regeln, Hierarchien und Autoritätsfiguren erwachsen. Er hat nicht viel Talent dafür, Bestien nach Art vieler Gruul-Krieger zu jagen und zu töten, doch dafür kann er Zauber wirken, mit denen er Bestien herbeirufen, befehligen und stärker machen kann. Seinen Kampfesmut stellte er unter Beweis, als er eine Herde Zornbestien dazu brachte, sein Territorium zu verteidigen, und so fast im Alleingang eine Prozession der Orzhov vernichtete, die die Bewohner der Region ausbeuten wollten. Nach diesem Kampf ernannte ihn Borborygmos, der Zyklop-Gildenmeister der Gruul-Clans, zum Ehrenmitglied.
Jetzt ist Domri ein Planeswalker, aber er hat immer noch viel zu lernen. Je stärker er wird, desto mehr schwindet seine Zurückhaltung. Und seitdem er weiß, dass es mehr als eine Welt gibt, geht er mit seiner Heimatwelt noch leichtfertiger um. Immer monströser werden die Kreaturen, die er beschwört, Wildheit schätzt er mehr als Disziplin, und seinen unbedachten Impulsen gibt er hemmungslos nach.